Justice - Justiz - Giustizia

Medien und Hauptverhandlung – Menschenrechtliche Leitplanken

  • Autor/Autorin: Franz Zeller
  • Zitiervorschlag: Franz Zeller, Medien und Hauptverhandlung – Menschenrechtliche Leitplanken, in: «Justice - Justiz - Giustizia» 2006/1
Das Medieninteresse an einer Hauptverhandlung stellt das zuständige Gericht oft vor heikle Probleme. Die verfassungs- und menschenrechtlichen Prinzipien liefern zwar nicht auf alle praktisch wichtigen Fragen eine verbindliche Antwort. Die Gerichtspraxis setzt dem Ermessen der Verfahrensleitung aber immer mehr rechtliche Grenzen. Weitere Klärung wird die kommende Schweizerische Strafprozessordnung bringen.

Inhaltsverzeichnis

  • 1. Einleitung
  • 2. Rechtliche Garantien der Transparenz der Hauptverhandlung (Medienöffentlichkeit)
  • 2.1. Die Garantie der Gerichtsöffentlichkeit
  • 2.1.1. Rechtliche Grundlagen (Art. 30 BV; Art. 6 Abs. 1 EMRK; Art. 14 Abs. 1 UNO-Pakt II)
  • 2.1.2. Arten und Zwecke der Gerichtsöffentlichkeit
  • 2.1.3. Medienöffentlichkeit
  • 2.1.4. Rechtlich geforderter Mindestinhalt der Gerichtsöffentlichkeit
  • 2.1.4.1. Keine Alibifunktion, sondern effektive Transparenz
  • 2.1.4.2. Transparenz ausserhalb der eigentlichen Hauptverhandlung
  • 2.2. Informations- und Medienfreiheit (Art. 10 EMRK; 19 UNO-Pakt II; 16 III & 17 BV)
  • 2.2.1. Gerichtsverhandlung als allgemein zugängliche Informationsquelle
  • 2.2.2. Grundrechtlicher Schutz durch die Medienfreiheit
  • 2.2.3. Grundrechtliche Aspekte der Akkreditierung
  • 3. Rechtliche Garantien zum Schutz vor übermässiger Publizität
  • 3.1. Schutz der Verfahrensrechte (fair trial etc.)
  • 3.1.1. Missachtung des Rechts auf ein unvoreingenommenes Gericht (Art. 6 Abs. 1 EMRK)
  • 3.1.1.1. Befangenheit durch Äusserungen gegenüber den Medien
  • 3.1.1.2. Befangenheit durch Einfluss der Medienberichterstattung
  • 3.1.2. Verbot der Vorverurteilung durch die Behörden (Schutz der Unschuldsvermutung; Art. 6 Abs. 2 EMRK) 
  • 3.2. Schutz des Privat- und Familienlebens (Art. 8 EMRK; 17 UNO-Pakt II; 13 BV)
  • 3.2.1. Verbot staatlicher Missachtung
  • 3.2.2. Schutzpflicht der Behörden gegen journalistische Übergriffe
  • 4. Öffentlichkeit und Diskretion im Vorfeld der Hauptverhandlung
  • 4.1. Information über bevorstehende Verhandlungstermine
  • 4.2. Inhaltliche Information über das hängige Verfahren
  • 4.2.1. Behördliche Auskünfte an die Medien
  • 4.2.2. Akteneinsicht für akkreditierte Medienschaffende
  • 5. Rechtliche Vorgaben für die Durchführung der Hauptverhandlung
  • 5.1. Zugang zum Verhandlungslokal
  • 5.2. Inhalt der Verhandlungen
  • 5.3. Ausschluss des Publikums (und der Medien) von der öffentlichen Hauptverhandlung
  • 5.3.1. Allgemeine Grundsätze
  • 5.3.2. Ausschluss zum Schutz des Angeschuldigten
  • 5.3.2.1. Ausschluss auf Antrag
  • 5.3.2.2. Verzicht des Angeschuldigten auf öffentliche Verhandlung?
  • 5.3.3. Ausschluss der Öffentlichkeit zum Schutz von Zeugen
  • 5.3.4. Besondere Regeln zum Schutz von Opfern
  • 5.3.4.1. Ausschluss aus überwiegenden Interessen des Opfers
  • 5.3.4.2. Ausschluss bei Sexualstraftaten
  • 5.3.5. Zulassung der Medien bei Ausschluss der Allgemeinheit
  • 5.4. Die Grenzen der journalistischen Berichterstattung aus der Hauptverhandlung
  • 5.4.1. Gerichtliche Anweisungen zum Schutz der Verfahrensbeteiligten
  • 5.4.1.1. Gerichtliche Massnahmen zum Schutz der Justiz
  • 5.4.2. Zulässigkeit audiovisueller Aufnahmen am Rande der Hauptverhandlung
  • 5.4.3. Bild- und Tonaufnahmen vom Verhandlungsgeschehen
  • 6. Öffentliche Verkündung des Urteil
  • 6.1. Grundsatz: Weiter gehende Transparenz als bei Verhandlung
  • 6.2. Ausnahmsweiser Verzicht auf öffentliche Bekanntgabe
  • 6.3. Ersatzformen für mündliche Verkündung