Jusletter

Das Enforcementverfahren der Finanzmarktaufsicht (FINMA)

Strafprozessuale Garantien im Verwaltungsrecht

  • Autoren/Autorinnen: Marcel Alexander Niggli / Stefan Maeder
  • Beitragsarten: Beiträge
  • Rechtsgebiete: Strafprozessrecht, Strafrecht, Verwaltungsstrafrecht, EMRK
  • Zitiervorschlag: Marcel Alexander Niggli / Stefan Maeder, Das Enforcementverfahren der Finanzmarktaufsicht (FINMA), in: Jusletter 7. März 2016
Die Verfasser untersuchen in diesem Beitrag, ob die Sanktionen, die im sog. Enforcementverfahren der Finanzmarktaufsicht FINMA ausgefällt werden können, als strafrechtlich im Sinne von Art. 6 EMRK qualifiziert werden müssen, und ob es sich zudem auch um Strafrecht im landesrechtlichen Sinn handelt. Das ist im Ergebnis zu bejahen und hat zur Folge, dass im Enforcementverfahren neben den Garantien aus Art. 6 EMRK (Anspruch auf Unterrichtung über die Anklage, Verbot des Zwangs zur Selbstbelastung etc.) auch das Bestimmtheitsgebot, die Unschuldsvermutung sowie aufgrund von Art. 333 Abs. 1 StGB der Allgemeine Teil des Strafgesetzbuches gelten.

Inhaltsverzeichnis

  • A. Einleitung
  • B. Die Anwendbarkeit der EMRK
  • 1. Persönlicher Anwendungsbereich
  • 2. Sachlicher Anwendungsbereich
  • a. Die Engel-Kriterien
  • b. Im Sonderstatusverhältnis?
  • c. Zwischenfazit
  • C. Verwaltungsrecht als Strafrecht
  • 1. Welche Verwaltungssanktionen sind (landesrechtliches) Strafrecht?
  • 2. Bedeutung der Qualifikation als (landesrechtliches) Strafrecht
  • D. Die Sanktionen des Enforcementverfahrens
  • 1. Das Enforcementverfahren
  • 2. Die einzelnen Sanktionsmöglichkeiten
  • a. Art. 31 FINMAG: Wiederherstellung des ordnungsgemässen Zustands
  • i) Grundzüge der Sanktion
  • ii) Qualifikation als strafrechtliche Anklage i.S.v. Art. 6 EMRK
  • iii) Qualifikation als (landesrechtliches) Strafrecht
  • b. Art. 32 FINMAG: Feststellungsverfügung
  • i) Grundzüge der Sanktion
  • ii) Qualifikation als strafrechtliche Anklage i.S.v. Art. 6 EMRK
  • iii) Qualifikation als (landesrechtliches) Strafrecht
  • c) Art. 33 FINMAG: Berufsverbot
  • i) Grundzüge der Sanktion
  • ii) Qualifikation als strafrechtliche Anklage i.S.v. Art. 6 EMRK
  • iii) Qualifikation als (landesrechtliches) Strafrecht
  • d. Art. 34 FINMAG: Veröffentlichung der aufsichtsrechtlichen Verfügung
  • i) Grundzüge der Sanktion
  • ii) Qualifikation als strafrechtliche Anklage i.S.v. Art. 6 EMRK
  • iii) Qualifikation als (landesrechtliches) Strafrecht
  • e. Art. 35 FINMAG: Einziehung
  • i) Grundzüge der Sanktion
  • ii) Qualifikation als strafrechtliche Anklage i.S.v. Art. 6 EMRK
  • iii) Qualifikation als (landesrechtliches) Strafrecht
  • f. Art. 37 FINMAG: Entzug der Bewilligung, Anerkennung, Zulassung oder Registrierung
  • 3. Fazit
  • E. Konsequenzen der Qualifikation als Strafrecht
  • 1. Vorbemerkung
  • 2. Materielle Konsequenzen
  • a. Geltung des Bestimmtheitsgebots
  • b. Geltung des AT StGB
  • 3. Formelle Konsequenzen
  • a. Anspruch auf Unterrichtung über die Anklage
  • b. Geltung des nemo tenetur-Grundsatzes
  • c. Geltung der Unschuldsvermutung
  • 4. Bedeutung des Verfahrensrechts?
  • F. Zusammenfassung

0 Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare

Ihr Kommentar zu diesem Beitrag

AbonnentInnen dieser Zeitschrift können sich an der Diskussion beteiligen. Bitte loggen Sie sich ein, um Kommentare verfassen zu können.