Jusletter

Internet: globale Jukebox oder Geisterstadt?

DRM an der Schwelle von der Theorie zur (rechtlichen) Realität

  • Autor/Autorin: Rolf Auf der Maur
  • Rechtsgebiete: Immaterialgüterrecht
  • Zitiervorschlag: Rolf Auf der Maur, Internet: globale Jukebox oder Geisterstadt?, in: Jusletter 7. November 2005
Digital Rights Management (DRM) ermöglicht zumindest in der Theorie die individuelle Kontrolle der Nutzung urheberrechtlich geschützter Werke sowie nutzungsabhängige Entschädigungsmodelle. Die WIPO-Verträge von 1996 verpflichten die Signatarstaaten zum «angemessenen rechtlichen Schutz» von «wirkungsvollen Rechtemanagementsystemen». Bei der Implementierung dieser Anforderungen hat es bislang aber noch kein nationaler Gesetzgeber geschafft, das für einen Erfolg von DRM erforderliche Mass an Rechtssicherheit zu erzielen. Die Diskussion um zukunftsgerichtete Lösungen wird erschwert durch den Umstand, dass das Recht auf Privatkopie in den Köpfen der Konsumenten von der Schutzausnahme zum Rechtsanspruch mutiert ist. Auch das verfassungsmässige Recht auf Informationsfreiheit wird zunehmend dazu instrumentalisiert, den Anspruch der Rechteinhaber auf Kontrolle ihrer Werke in Frage zu stellen. Sinnvoller wäre eine Diskussion um die Tauglichkeit und Angemessenheit der bestehenden Schutzausnahmen im neuen digitalen Umfeld.

Inhaltsverzeichnis

  • I. DRM: Anforderungen des Marktes und Realität
  • II. Individuelle Kontrolle oder Kultursteuer: Das Urheberrecht zwischen Vorgaben und Implementierung

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