Jusletter

Schwerpunkt-Ausgabe: «Sportrecht»

Liebe Leserinnen und Leser

Der Erfolgsdruck auf die Athleten ist in den letzten Jahren enorm gestiegen. Eine Folge davon ist nicht nur der Einsatz immer ausgeklügelter Trainingsmethoden, sondern leider auch von verbotenen leistungsfördernden Substanzen. So haben wir uns denn an den Gedanken gewöhnt, dass im Leistungssport gedopt wird. Die Liste der Dopingsünder der diesjährigen Olympischen Sommerspiele Athen 2004 ist lang. Spannend ist nicht mehr die Frage, ob an sportlichen Grossanlässen Teilnehmer erwischt werden, sondern wer erwischt wird und mit welchen Tricks und Ausreden die Betroffenen zu reagieren versuchen.

«Betrogene» im nichtjuristischen Sinne sind dabei mindestens die sportlichen Konkurrenten, die Veranstalter, die Sponsoren und die Zuschauer, die sich einen fairen Wettkampf wünschen.

  • RA Dr. iur. Rainer Cherkeh geht der Frage nach, ob die vorhandenen Sanktionsmechanismen zur Bekämpfung des Dopings ausreichen und ob nicht der Gesetzgeber mit strafrechtlichen Mitteln einschreiten müsste («Doping im Sport - Handlungsbedarf für den Strafgesetzgeber in der Schweiz?»).
  • Avv. Brenno Canevascini ci presenta «Doping sportivo e diritto penale: un rapporto che sta nascendo tra parecchie difficoltà», un´analisi delle norme legali contro il doping in Svizzera.

Natürlich stellen sich auch im Bereich des Privatrechts zahlreiche sportrechtliche Fragen:

  • RA Dr. iur. André Kalbermatter, LL.M., widmet sich der Behandlung von Fussballspielern in Geschäftsberichten von Aktiengesellschaften und beantwortet Fragen zur Verantwortlichkeit im Zusammenhang mit der Bilanzierung der Spieler.
  • Advocate Grégoire Mangeat focuses upon the economics of the sports media rights and the appraisal of the relevant markets with regard to their acquisition and sale («Sports media rights and Competition law: What are the relevant markets?»).
  • Dr. iur. Urs Scherrer macht sich Gedanken dazu, ob bzw. inwieweit «Vereinsstrafen» rechtlich zulässig sind.
  • RA Stefan Gerber präsentiert mit «FIFA / G 14 - nur die Spitze des Eisberges?» einen Beitrag zu einem aktuellen Rechtsstreit zwischen der G 14 und der FIFA. Erstere hat bei der Schweizer Wettbewerbskommission Beschwerde gegen die FIFA eingereicht und argumentiert, die Pflicht der Fussballclubs, Spieler kostenlos für die Nationalmannschaft abzustellen sei als Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung der FIFA zu qualifizieren.
  • Der Beitrag «Corporate Governance in Sportverbänden» von RA Dr. iur. Thomas Rihm analysiert insb. die Eignung des Vereins als Rechtsform für Sportverbände.
  • Lic. iur. Michael Noth schreibt zum Phänomen des Ambush Marketing. Er plädiert u.a. für einen vernünftigen Ausbau des Rechtsschutzes von Sportveranstaltungen.
  • RA Dr. iur. András A. Gurovits vermittelt einen Überblick über einige rechtliche Aspekte im Zusammenhang mit der Organisation einer Sportveranstaltung.

Die Ausgabe wird ergänzt durch Besprechungen der aktuellen bundesgerichtlichen Rechtsprechung sowie die allmonatliche Gesetzgebungsübersicht.

Eine spannende Lektüre wünscht

Nils Güggi

Koordination Jusletter

PS: Bereits zu einem früheren Zeitpunkt in Jusletter publizierte Artikel zum Thema Sportrecht finden sich einerseits über das Archiv im Ordner Sportrecht und anderseits über die Schwerpunkt-Ausgabe zum Sportrecht vom 29. März 2004.