Jusletter IT

Transformation juristischer Sprachen / Transformation of Legal Languages – digitale Ausgabe zum Tagungsband des 15. Internationalen Rechtsinformatik Symposions IRIS 2012.

 
Liebe Leserinnen und Leser

Diese Februar-Ausgabe von Jusletter IT bietet schon traditionsgemäß dem – nunmehr bereits 15. – Internationalen Rechtsinformatik Symposion IRIS 2012 (Universität Salzburg/Universität Wien)  die elektronische Plattform zur Verteilung der wissenschaftlichen und praktischen Ergebnisse der internationalen Rechtsinformatik mit Schwerpunkt in den deutschsprachigen Ländern. Der gedruckte Tagungsband wird im Verlag der OCG (books@ocg.at) veröffentlicht. Herausgeber sind die Editoren von Jusletters  IT sowie Walter Hötzendorfer, der dankenswerterweise für diesen Jusletter IT als Gasteditor fungiert.

Das IRIS ist interdisziplinär, international und mehrsprachig. Diese Ausgabe umfasst neben dem Motto «Transformation juristischer Sprachen» die folgenden Themengruppen:

  • Theorie der Rechtsinformatik 
  • Rechtsinformation & Suchtechnologien
  • Juristische Informatik-Systeme & Anwendungen
  • Wissensbasiertes Prozessmanagement in Verwaltungsnetzwerken
  • E-Government
  • Open Government  
  • E-Democracy  
  • Elektronische Rechtsetzung  
  • E-Justice & e-CODEX
  • E-Procurement
  • IT-Compliance und E-Discovery
  • Rechtstheorie  
  • Rechtsvisualisierung (Multisensorisches Recht)
  • Informatikrecht
  • Elektronische Identitäten
  • Internet Governance
  • Datenschutz
  • SMART-Workshop: Surveillance Technologies and Privacy
  • E-Commerce  
  • Urheberrecht  
  • Innovationen in der Rechtsinformatik
  • Science Fiction und Utopien

Zum Generalthema «Transformation juristischer Sprachen»:

Das Recht hat heute noch vornehmlich eine sprachliche Repräsentation und es wird insbesondere mit Sprache kommuniziert. Dies ändert sich und die Repräsentation wird zunehmend vielschichtig, und zwar sowohl in Bezug auf die Form (Textkorpus als Rechtsinformationssystem, Amtshelfer, Formalisierungen, Strukturen, Bilder, Grafiken, Eingabeformulare etc.) als auch das jeweils anwendbare Rechtssystem (Völkerrecht, EU-Recht, innerstaatliches Recht usw.). Eine sprachliche Transformation erfolgt auch bei der Konkretisierung der generellen Norm durch die Praxis und die Gerichte. Die Multilingualität des EU-Rechts bedingt eine Transformation zwischen den Amtssprachen, wobei zunehmend IT-Unterstützung eingesetzt wird. Das Recht wird vielschichtig und multisensorisch: Zur Sprache mit ihren verschiedenen Sprachschichten kommen neben Bildern, Videos, Grafiken etc. auch semantische, d.h. automatisiert verarbeitbare Versionen (Rechtsontologien, logische Strukturen etc.). Diese Vielfalt ermöglicht es, alle Bevölkerungsgruppen anzusprechen und semantisches Verarbeiten der Inhalte zu unterstützen.

Die Vielfalt der anderen Themen ist am besten durch die Lektüre der Leads bzw. der Beiträge zu erfassen. Internet Governance ist nach 10 Jahren wieder stark vertreten; desgleichen spiegelt sich das Unbehagen mit den Möglichkeiten der Datensammlung und –analyse  in den Beiträgen zum Datenschutz und zum Workshop «Überwachungstechnologien und Datenschutz» wider. Die «Blumenwiese» der Rechtsinformatik sollte endlich mal stärkere praktische Relevanz bekommen; daher ist der Schwerpunkt «Innovationen in der Rechtsinformatik» sehr zu begrüßen. E-Government, E-Justiz & E-Democracy sind seit langem ein Kern des IRIS; heuer ist das Highlight der Präsentation von e-CODEX (e-Justice Communication via Online Data Exchange) zu vermerken. Damit soll der Zugang für Bürger und Firmen zu grenzüberschreitenden justiziellen Verfahren und die grenzüberschreitende Interoperabilität zwischen den nationalen Justizbehörden verbessert werden.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe!

Erich SchweighoferFranz Kummer und Walter Hötzendorfer

    KURZBEITRÄGE