Handänderungssteuer infolge Fondsleitungswechsel

Tragweite für Umstrukturierungen von Immobilienfonds und die wirtschaftliche Handänderung

  • Autor/Autorin: Patrick Engstler
  • Beitragsart: Abhandlungen
  • Rechtsgebiete: Einkommens- & Gewinnsteuer, Grundstückgewinnsteuer, Nationales Steuerrecht, DBG, StHG, Kantonales & Kommunales Steuerrecht, Direkte Steuern, Indirekte Steuern, Materielles Recht
  • DOI: 10.38023/b3f42279-6e28-4acd-ad36-7837dfe74fc1
  • Zitiervorschlag: Patrick Engstler, Handänderungssteuer infolge Fondsleitungswechsel, ASA 91 (2022/2023)
Die Anpassung der rechtlichen Struktur von vertraglichen Anlagefonds mit direktem Grundbesitz in Zusammenhang mit Vereinigung, Umwandlung und Spaltung ist von wirtschaftlicher Bedeutung und hat von Gesetzes wegen kostenneutral zu erfolgen. Ein Fondsleitungswechsel vereinfacht zwar solche Umstrukturierungen, kann aber losgelöst davon gemäss bundesgerichtlicher Rechtsprechung (BGE 148 II 121) die Handänderungssteuer auslösen. Zudem bedingt die Rechtskonstruktion eine Diskrepanz von zivilrechtlichem und wirtschaftlichem Eigentum und erschwert die Abgrenzung zwischen Umstrukturierungen auf Ebene des vertraglichen Anlagefonds bzw. der Fondsleitung. Kommt es in diesem Zusammenhang zu einer wirtschaftlichen Handänderung, droht weitere Rechtsunsicherheit, denn hinsichtlich der Frage, wer die tatsächliche und wirtschaftliche Verfügungsgewalt über die Grundstücke ausübt, herrscht bislang Uneinigkeit.

Inhalt

  • I. Ausgangslage
  • 1. Rechtskonstruktion des vertraglichen Anlagefonds
  • 2. Problemstellung
  • II. Bundesgerichtsentscheid vom 28. März 2022
  • 1. Vorbemerkungen
  • 1.1. Sachverhalt
  • 1.2. Urteil des Kantonsgerichts Freiburg (Steuergerichtshof)
  • 2. Aus den Erwägungen
  • 2.1. Keine Willkür (Art. 9 BV)
  • 2.2. Einhaltung des Legalitätsprinzips (Art. 127 Abs. 1 BV)
  • 2.3. Kein Verstoss gegen die Wirtschaftsfreiheit (Art. 27 BV)
  • 2.4. Keine Verletzung der derogativen Kraft von Bundesrecht (Art. 49 BV)
  • III. Tragweite des Bundesgerichtsentscheids
  • 1. Umstrukturierungen
  • 1.1. Anwendbarkeit der steuerlichen Umstrukturierungsklauseln
  • 1.2. Umwandlung
  • 1.2.1. Abwicklung
  • 1.2.2. Steuerneutralität
  • 1.3. Vereinigung mit vorangehendem Fondsleitungswechsel
  • 1.3.1. Abwicklung
  • 1.3.2. Steuerneutralität
  • 2. Verortung der tatsächlichen und wirtschaftlichen Verfügungsgewalt
  • 2.1. Relevanz für die wirtschaftliche Handänderung
  • 2.2. Versuch einer Verortung
  • 2.2.1. Beim vertraglichen Anlagefonds bzw. dessen Anleger
  • 2.2.2. Bei der Fondsleitung bzw. deren Aktionäre
  • 2.3. Konsequenz für den Steuertatbestand
  • IV. Fazit